Die Zusammenarbeitsvereinbarung zwischen den Freiburger und den Waadtländer Feuerwehren besteht seit 2004. Eine aktualisierte Version wurde im letzten Herbst von den Staatsräten beider Kantone gutgeheissen. Sie regelt die Grundsätze für das Aufbieten von Feuerwehren in 65 grenznahen Ortschaften der beiden Kantone.

Die Vereinbarung entspricht dem Next-Best-Prinzip: Es wird der schnellste und geeignetste Einsatz je nach Nähe bevorzugt. Konkret wird der Einsatz von der Feuerwehr durchgeführt, die dem Schaden am nächsten ist und die nötigen Mittel vorliegen hat, unabhängig von den Kantonsgrenzen. So können beispielsweise die Feuerwehren von Romont neu in der Region Moudon und jene von Sugiez in Cudrefin ausrücken. In umgekehrter Richtung kann die Feuerwehr von Payerne in Fétigny und die Feuerwehr von Château-d’Oex in Montbovon eingreifen. Die Alarmzentralen beider Kantone koordinieren sich untereinander, um die notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen.
Die Vereinbarung deckt drei Bereiche ab:

  • Brand (ohne Waldbrände);
  • Strassenrettung;
  • Sofortmassnahmen im chemischen und biologischen Bereich.

Eine pragmatische Lösung

Seit ihrer Inkraftsetzung am 1. Mai 2025 fand die aktualisierte Fassung der Vereinbarung dreizehnmal Anwendung: Die Freiburger Feuerwehren waren achtmal auf Waadtländer Boden im Einsatz, und die Waadtländer Feuerwehren überquerten ebenfalls fünfmal die Kantonsgrenze. Für die Gesamtkoordination und Ausbildung der Feuerwehrleute sind die KGV für Freiburg und die ECA für Waadt zuständig.

«Die Rückmeldungen vor Ort sind positiv», erklärt Martin Helfer, Kantonaler Feuerwehrinspektor des Kantons Freiburg. «Diese pragmatische Zusammenarbeit trägt zur Sicherheit der Bevölkerung beider Kantone bei. Sie entspricht ausserdem dem Feuerwehrkonzept 2030 der Feuerwehrkoordination Schweiz.»

«In stark abgegrenzten Gebieten wie der Broye stellt das Aufbieten des nächstgelegenen spezialisierten Einsatzmittels, unabhängig von den Kantonsgrenzen, die Sicherheit der Bevölkerung in den Mittelpunkt unserer Prioritäten», betont Florian Cuche, Kantonaler Feuerwehrinspektor des Kantons Waadt. «Diese Entwicklung stärkt den Schutz sowohl der Freiburger als auch der Waadtländer Bevölkerung. Darüber hinaus fördern diese gemeinsamen Massnahmen das gegenseitige Kennenlernen der Dienststellen und tragen zur Steigerung der operativen Effizienz bei.»